Saiten
Die richtige Tennissaite
Um mit einem Tennisschläger Tennis spielen zu können, muss dieser mit einer guten Tennissaite bespannt sein.
Es gibt eine große Vielfalt an Tennissaiten, die sich in ihren Spieleigenschaften unterscheiden. Wichtige Eigenschaften sind die Elastizität für die Ballbeschleunigung, die Vibrationsdämpfung für den Spielkomfort, die Haftung zur Kontrolle des Dralls (Effet, Topspin) und eine lange Haltbarkeit. Obwohl man bei der Saitenherstellung eine ganze Reihe von physikalischen Eigenschaften einer Saite verändern kann (Material, Struktur, Durchmesser, Farbe, Oberfläche etc.) und somit auch die Spieleigenschaften beeinflussen kann, gibt es unter allen Tennissaiten gewisse Grundunterschiede.
Bei Tennis Factory Bopp finden Sie alle Saiten der bekannten Marken, wie zum Beispiel: Wilson, Babolat, Head, Technifibre, Prince und Yonex.
Häufigkeit Saitenwechsel
Wann soll die Saite gewechselt werden? Natürlich, wenn sie gerissen ist oder wenn sich die Spielbarkeit spürbar verschlechtert hat. Und sonst? Eine Bespannung verliert in den ersten 24 Stunden nach der Besaitung 5-10% an Spannkraft ohne dass damit gespielt wurde. Danach wird die Bespannung beim Spielen noch etwas «weicher». Ab einem bestimmten Punkt fühlt sich die Saite dann immer etwa gleich hart an. Sie ist nun ausgehärtet und hat aber auch ihre Spieleigenschaften verloren. Sie ist sozusagen «tot». Eine «tote» Saite federt den Ballkontakt weniger ab. Dies kann zu Verletzungen am Arm führen. Wer profilierte Saiten (z.B. 4-eckig) verwendet, sieht die Abnutzung auch am abgespielten Profil.
Spieleigenschaften
Die Bespannung bringt oft Vorteile und Nachteile mit sich. Es gibt 7 verschiedene Spieleigenschaften, die nicht alle zusammen den Idealwert erreichen. Diese Spieleigenschaften werden durch die Saite selbst, den Saiten-Durchmesser und die Besaitungshärte bestimmt. Zu den 7 Spieleigenschaften gehören Power, Kontrolle, Spin, Armschonung, Haltbarkeit, Spannungsstabilität und Spielgefühl.
Naturdarmsaiten
Naturdarmsaiten werden meist aus Kuhdärmen hergestellt. Ihre Power, das Spielgefühl, die Spannungsstabilität und die Armschonung sind nicht zu übertreffen. Der einzige Nachteil der Naturdarmsaiten ist der hohe Preis, darum spielen damit oft nur Profis oder Geniesser. (bezeichnet als Natural Gut oder NG, Preis sehr hoch)
Nylonsaiten
Nylonsaiten bestehen aus einem Kern und einer Ummantelung. Wegen diesem einfachen Aufbau sind sie günstiger als die meisten anderen Saiten. Je nach Komplexität der Ummantelung steigen auch gezielte Spieleigenschaften und somit der Preis. Nylonsaiten weisen eine gute Haltbarkeit und hohe Power auf. Sie sind ideal für Junioren oder als Quersaiten in einer Hybridbespannung. (bezeichnet als Synthetic Gut oder SG, Preis günstig)
Monofilament Saiten
Polyestersaiten sind in ihrer Konstruktion sehr simpel, denn sie bestehen aus einem einzigen Polyesterstrang (daher auch die Bezeichnung „Monofilamentsaite“) mit dünner Ummantelung. Im Vergleich zu
Nylon sind sie relativ starr, dafür aber länger haltbar. Der große Nachteil von Polyestersaiten ist der frühe Spannungsverlust, wodurch sich solche Saiten eher für Spieler mit einem hohen Saitenverschleiß lohnen. (Preise reichen von günstig bis sehr teuer)
Multifilament Saiten
Multifile Saiten werden aus unzähligen dünnen Fasern gefertigt und mit widerstandsfähigen Materialien ummantelt. Es wird dabei versucht, den Spieleigenschaften von Naturdarmsaiten möglichst nahe zu kommen. Diese Saiten sind armschonend und weisen eine gute Power auf. Multifilament-Saiten gibt es auch für verschiedene Spieleigenschaften. (Preis etwas teurer als Monofilamentsaiten).
Saitendurchmesser
Die erhältlichen Saitendurchmesser bewegen sich zwischen 1.10mm und 1.40mm. Bestimmte Saiten sind meistens in verschiedenen Stärken erhältlich. Eine dünne Saite erhöht die Spielbarkeit (Power, Spin, Ballgefühl, Armschonung) und eine dicke Saite erhöht die Haltbarkeit.
Bespannungshärte
Die Bespannungshärte ist ein sehr wichtiger Faktor. Die modernen Schläger und Saiten können heute mit viel weniger Gewicht bespannt werden als früher. Es ist jeweils ein ständiges Abwägen zwischen Beschleunigung und Kontrolle. Bei einer weichen Bespannung kann man sich ein Trampolin vorstellen. Wirft man einen Ball auf das Trampolin, springt dieser zwar schnell zurück, jedoch nicht immer ganz berechenbar.Ins Tennis übersetzt heisst das viel Power wenig Kontrolle. Bei einer harten Bespannung kann man sich hingegen ein Brett vorstellen. Wirft man einen Ball auf das Brett, kommt der zwar nicht so schnell zurück, jedoch meist sehr präzise. Ins Tennis übersetzt heisst das wenig Power viel Kontrolle. Zusammenfassend kann man sagen, dass eine weiche Bespannung zu hoher Power, längere Haltbarkeit der Saite und mehr Armschonung führt. Die harte Bespannung hat hingegen die Kontrolle als Vorteil.
Hinweis: Das Bespanngewicht heisst nicht, dass die effetktive Bespannungshärte gleich ist. Das Bespanngewicht bezeichnet lediglichdie Zugkraft, mit welcher die Saite angezogen wurde. Die effektive Härte auf dem Schläger ist deutlich tiefer. Diese hängt von verschiedenen Faktoren wie Schlägerkopf, Bespannungsmaschine, der Saite und dem Saitenbild ab.
Unterschiedliches Gewicht zwischen Längs- und Quersaite
Das Saitenbett des Schlägers erhält seine Härte durch das Bespanngewicht aber auch durch das Verweben der Quersaiten mit den Längssaiten und andere Faktoren. Entscheidend ist auch der Schläger selbst: Je nach Anzahl Quer- und Längssaiten und je nach Form oder Grösse des Schlägerkopfs gibt das gleiche Bespanngewicht eine unterschiedliche Bespannungshärte. Mit unterschiedlichen Bespannungsgewichten für die Längs- und Quersaiten versucht man ein ausgeglichenes Saitenbett zu erreichen. Ziel ist eine möglichst ausgeglichene Kraftauswirkung auf den Schlägerrahmen. Daneben kann es bei unterschiedlichen Bespannungsgewichten für die Quer-/Längssaiten darum gehen, bestimmte Spieleigenschaften und Vorlieben des Spielers zu unterstützen. Die Mehrheit der Spieler bespannt die Quersaiten 0.5-2 kg leichter als die Längssaiten. Soll beispielsweise der Spin unterstützt werden, macht ein tieferes Zuggewicht für die Quersaiten Sinn: Die Längssaiten können so besser rutschen. Wer mehr Kontrolle wünscht und einen relativ runden Schlägerkopf hat, wählt eher das gleiche Zuggewicht oder geht mit den Quersaiten sogar etwas nach oben. Werden nicht die gleichen Saiten für die Quer- und Längsbespannung verwendet, ergibt sich ein unterschiedliches Gewicht eventuell auch aus dem Saitenmaterial. Nicht jede Saite hält die Spannung gleich gut. Je nach Saite empfiehlt auch der Hersteller eine härtere oder weichere Bespannung als üblich.